Die Bedeutung unserer Denkweise (engl. „Mindset“)

Auch in unserer deutschen Sprache wird das englische Wort „Mindset“ immer öfter verwendet. Gemeint ist damit unsere Denkweise, die mit unserer sogenannten Mentalität zu tun hat.

Das Wort „Mentalität“ stammt aus dem Lateinischen (mens, den Geist betreffend) und bezieht sich dabei auf die besonderen Denk- und Verhaltensmuster einzelner Personen oder auch einer sozialen Gemeinschft, zum Beispiel von ganzen Teams im Bereich des Sportes.

Häufig heißt es, mit der richtigen Mentalität lassen sich Ziele schneller erreichen und erwünschte Erfolge leichter realisieren. Ist das tatsächlich so?

Einen bedeutenden Beitrag zur Denkweise von Menschen hat die US-amerikanische Psychologin Carol Dweck, eine führende Psychologin in der Mentalitäts- und Verhaltensforschung, geliefert.

Auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse geht sie in diesem Zusammenhang auf zwei unterschiedliche Arten der Mentalität ein. Sie unterscheidet dabei die fixe Denkweise und die Wachstumsdenkweise.

Demzufolge vermuten Menschen, die überwiegend dem fixen Denkstil folgen, dass ihre Grundfähigkeiten, also ihre Talente, ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten, festgelegte und somit nicht erweiterbare Eigenschaften wären. Sie meinen, dass sie lediglich eine gewisse Menge davon zur Verfügung hätten. Daraus folgt laut Dweck, dass das Ziel dieser Personen überwiegend darin bestehen würde, nach außen möglichst klug zu erscheinen, aber niemals dumm dazustehen.

Menschen, denen dagegen eine Wachstumsdenkweise zu eigen ist, gehen davon aus, dass ihre Fähigkeiten und Talente durch Beharrlichkeit und Anstrengung weiterentwickelt werden können. Sie nehmen an, dass jeder besser werden kann, wenn er etwas dafür tut. Doch wodurch entwickeln wir die eine oder die andere Denkweise?

Unsere Überzeugungen und das daraus resultierende Mindset entsteht auf zweierlei Wegen. Einerseits durch Einflüsse von außen, zum Beispiel durch erzieherische Prägungen in der Kindheit und Jugend, andererseits durch eigene intensive (Lebens-)Erfahrungen.

Dazu ein Beispiel:

Ein siebenjähriges Kind hilft will der Mutter nach dem Essen, den Esstisch abzuräumen. Auf dem Weg in die Küche stolpert das Kind, eine Tasse fällt zu Boden und zerbricht. Da es sich um „da gute Porzellan“ der Mutter handelte, verliert die Mutter die Nerven und schimpft mit dem Kind:

„Du dummes Gör, was du auch anfasst, machst du kaputt! Etwas Ungeschickteres als dich gibt es nicht! Geh‘ in dein Zimmer!“ Das Kind geht weinend fort, schämt sich und ist sehr verletzt.

Was hat das Kind in dieser Situation vermutlich gelernt bzw. über sich zu glauben begonnen?

Wir Menschen neigen dazu, einzelne unangenehme Erfahrungen in einem knappen (Glaubens-) Satz zusammenzufassen und so zu verallgemeinern, dass dieser Satz auch in anderen, zukünftigen Lebenssituationen angewendet werden kann, mit dem Ziel, schnelle Entscheidungen treffen zu können. Bei diesem Kind könnte diese Zusammenfassung in etwa so lauten: „Egal was ich mache, ich mache es ich falsch! Und wenn ich etwas falsch mache, werde ich ausgeschimpft und abgewertet. Da mir das wehtut, werde ich nie wieder etwas anrühren!“

Kurze Zeit danach stürzt dieses Kind durch einen eigenen Fahrfehler mit dem Fahrrad und verletzt sich. Es erinnert sich an das, was die Mutter gesagt hat und sieht deren Aussage bestätigt, dass es ungeschickt sei und nur über sehr begrenzte Möglichkeiten verfügen würde.

Sollten sich solche Erlebnisse im Leben dieses Kindes mehrfach wiederholen, kann ein dogmatisches, dysfunktionales Überzeugungssystem entstehen, wie es der Psychotherapeut und Begründer der Rational-Emotiven-Verhaltenstherapie (REVT), Albert Ellis, bereits in den 1960-iger Jahren formulierte. Irrational bedeutet dabei selbstschädigend und untauglich, also weder der Freunde noch dem Überleben dienend.

Stellen wir uns in dem beschriebenen Szenario eine ganz andere Reaktion der Mutter vor. Sie bleibt ruhig und zeigt dem Kind, wie es die Tasse besser hätte halten können, damit sie trotz des Stolperns nicht herunter fällt. Das Kind hört interessiert zu und ist einsichtig. Die Denkweise dieses Kindes wird positiv stimuliert im Gegensatz zum ersten Beispiel. Es schlussfolgert: „Ich kann aus Dingen, die schlecht gelaufen sind, etwas lernen und es in Zukunft besser machen!“

Demzufolge würde auch der Sturz mit dem Fahrrad anders bewertet werden. Zwar wäre er körperlich ebenso schmerzhaft, aber der innere Dialog würde ganz anders aussehen, denn das Kind wäre nun in der Lage, den Ablauf des Unfalls sachlich zu analysieren und dann eher zu der Erkenntnis gelangen, dass es auf der regennassen Fahrbahn nicht so stark bremsen hätte dürfen. Es beschließt, dies beim nächsten Mal zu beachten. Dieses Kind wäre damit zukünftig für die Wachstumsdenkweise vorherbestimmt.

Es ist in der Tat so, dass im Leben eines Menschen wenige intensive Lebenserfahrungen im Kindes- und Jugendalter ausreichen, um die Weichen für eine spätere destruktive Denkweise zu stellen, die oft erst im fortgeschrittenen Erwachsenalter beginnt, ernsthafte Probleme zu bereiten.

Derartige negative Lernerfahrungen sind gleichzeitig oft auch die Basis unbewusster Konflikte, die sich zu Befindlichkeitsstörungen und unerwünschten Verhaltensweisen und letztendlich auch zu psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel depressiven Störungen, Angststörungen oder Phobien, entwickeln können.

Hat sich ein solches dysfunktionales Glaubenssystem im Denken eines Menschen verfestigt, ist jener oft kaum davon zu überzeugen, dass seine seelischen Probleme mit seinem „Mindset“, also mit seiner individuellen Denkweise zu tun haben könnten. Aussagen aus dem sozialen Umfeld wie „Das kannst du doch! Das hast Du doch schon einmal geschafft!“ sind zwar freundlich gemeint, verfehlen aber meist ihre Wirkung.

Daher entwickelte Ellis die Technik der Hinterfragung (Disputation). Ellis erkannte, dass uns gezielte, lösungsorientierte Fragen viel stärker dazu anregen, unsere eigene problematische Denkweise zu erkennen, um diese anschließend korrigieren zu können. Auf diese Weise werden wir dann in die Lage versetzt, uns selbst zu beweisen, dass wir in dem jeweiligen Zusammenhang irren. Im besten Falle führt das dazu, dass der Befragte seinen Denkstil grundsätzlich überprüft und von der fixen zur Wachstumsdenkweise wechselt.

Diese Sicht- und Arbeitsweise hat sich auch im sogenannten systemischen Coaching und in der systemischen Therapie etabliert, mit der auch ich arbeite. Die systemische Herangehensweise wird zusätzlich durch eine Vielzahl weiterer Techniken ergänzt und kombiniert und hat sich in der Praxis bei der Überwindung der oben genannten fixen Denkweise als überaus wirkungsvoll erwiesen.

Insofern können und sollten diejenigen, die solche problematischen Überzeugungssysteme bei sich selbst entdecken oder inzwischen sogar mit handfesten seelischen Konflikten zu kämpfen haben, die Hilfe entsprechend geschulter Experten in Anspruch zu nehmen. Oft genügen wenige Interventionen, um deutliche, positive Veränderungen anzustoßen.

Sytemische Therapie gesetzlich anerkannt

In der systemischen Beratung, im systemischen Coaching und in der systemischen Therapie wird der Mensch ganzheitlich betrachtet. Es werden seine biologischen Eigenschaften, seine individuellen Prägungen und seine soziale Situation in ihrer Gesamtheit berücksichtigt. Dabei wird dieses Gesamtsystem durch gezielte Interventionen zu seinen Gunsten verändert. Kennzeichnend ist, dass eine lösungs- und zielfokussierte, überwiegend durch Fragen geprägte Vorgehensweise im Mittelpunkt steht. So wird der jeweilige Gesprächspartner in die Lage versetzt, seine eigenen Lösungen hervorzubringen, ohne dass er in eine bestimmte Richtung gelenkt wird.
In Deutschland hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 22.11.2018 entschieden, dass das psychotherapeutische Verfahren ‚Systemische Therapie bei Erwachsenen‘ wirksam ist und damit zur Behandlung gesetzlich Versicherter im Rahmen von Psychotherapie zugelassen werden kann (Quelle: gemeinsamer Bundesausschuss; Dat. d. Zugr.: 10.08.2019).
Damit dürfen jetzt auch Psychotherapeuten, die das Abrechnungssystem der gesetzlichen Krankenkassen nutzen, die systemische Therapie offiziell anwenden und entsprechend abrechnen.

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Gibt es ein probates Mittel dagegen? Die Antwort lautet: Ja! Denn erfolgreiche Menschen beseitigen konsequent ihre eigenen Ausreden, handeln werteorientiert und konzentrieren sich auf ihre individuellen Stärken.

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Neue Workshops und Seminare von und mit Friedhelm Sommerland in 2019!

Folgende neue Workshops und  Seminare von und mit Friedhelm Sommerland finden in 2019 zusätzlich zu folgenden Terminen statt:

Praxisgründung – der Weg in die selbständige Tätigkeit:

Paracelsusschule Berlin, Hallerstraße 5-6, 10587 Berlin, vom 26. bis 28.02.2019 (3 Tage jeweils von 10 bis 18 Uhr) und vom 23. bis 24.11.2019 (2 Tage jeweils von 10 bis 18 Uhr). Ihre Investition: 300,00 Euro.

In diesem Seminar erhalten Sie wertvolle Hinweise zum Thema „Praxisgründung für Heilpraktiker“. Weitere Infos zu den Inhalten und die Möglichkeit, das Seminar zu buchen finden Sie auf der Website der Paracelsus Schule Berlin: www.paracelsus.de. Ansprechpartnerin ist Cornelia Voigtmann.

Rückfragen gerne auch direkt an Friedhelm Sommerland über „Kontakt“.

Einführung in die Psychotraumatologie:

Ein spannendes Seminar zum Thema Trauma, PTBS und Psychotraumatologie: Paracelsusschule Berlin, Rankestr. 5-6 vom 09. bis 10.03.2019 und vom 02. bis 03.11.2019 (2 Tage jeweils von 10 bis 18 Uhr). Ihre Investition: 260,00 Euro. Weitere Infos zu den Inhalten und die Möglichkeit, das Seminar zu buchen finden Sie auf der Website der Paracelsus Schule Berlin: www.paracelsus.de. Ansprechpartnerin ist Cornelia Voigtmann. Rückfragen gerne direkt an Friedhelm Sommerland über „Kontakt“.

Weiterhin finden in 2019 die Seminare „Ausbildung zum/zur Burnout-Berater“ und „Begegnungen mit dem inneren Schweinehund“ (Motivation) mehrmals statt. Die Termine finden Sie über den Reiter „Kurse und Seminare“.

Ich freue mich auf Sie!

Ihr Friedhelm Sommerland

 

Das Seminar: „Begegnungen mit dem inneren Schweinehund“

Ist es in Ihrem Leben Zeit für eine Veränderung? Wollen Sie ehrgeizige Ziele erreichen und Schieberitis überwinden? Etwas Verrücktes auf die Beine stellen? Dann sollten Sie mein Schweinehund-Seminar unbedingt besuchen! Das nächste Seminar „Begegnungen mit dem inneren Schweinehund“ findet bald statt!

Seit bald 10 Jahren biete ich die Ausbildung zum/zur Burnout-Berater/in an. Jedes Seminar ist auf’s Neue eine unglaublich bereichernde Erfahrung für mich. Das Teilnehmerpublikum ist meist sehr gemischt. Überwiegend kommen zwar Heilpraktiker/innen. Aber auch aus anderen Branchen, aus nahezu allen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen sind immer wieder Teilnehmer/innen mit dabei. Unternehmer, Gewerkschaftler, Polizisten, Journalisten, Lehrer, Betreibsärzte, Physiotherapeuten, Führungskräfte aus allen Branchen usw. Sogar ein Bestattungsunternehmer und ein Ex-Profi-Fussballtrainer waren schon einmal dabei.

Seltsamerweise habe ich die Themen „Schieberitis“ und „Den inneren Schweinehund überwinden“ nie mit den Themen „Burnout“ und „Ziele erreichen“ oder dem Verlassen der Komfortzone in Verbindung gebracht. Dabei spielen Ziele und Zielsetzungen im Bereich der Burnout-Prävention eine enorm wichtige Rolle und auch der innere Schweinhund ist dabei immer ein Thema. Erst meine Teilnehmer haben mich darauf aufmerksam gemacht.

Tatsächlich haben offenbar (fast) alle Menschen so ihre liebe Not damit, regelmäßig ihren inneren Schweinhund zu überwinden. Die einen schaffen es besser, die anderen schwerer. Und viele schaffen es lange Zeit sehr gut und dann ist plötzlich die Luft raus. So, als wäre einer der Dementoren aus den Harry-Potter-Romanen vorbei gekommen und hätte ihnen alle Kraft und Energie aus dem Körper gesaugt.

Dass Menschen sich oftmals nur schwer aufraffen können, ihren inneren Schweinhund zu überwinden, sich neue Ziele zu setzen und zu erreichen, ist schon ein seltsames Phänomen. Aber nachdem ich mich vor rund 15 Jahren selbst mit einem Burnout herumplagte und schließlich die Kraft fand, meine Karriere als Investmentbanker an den Nagel zu hängen, mich auf die Schulbank zu setzen, eine Trainer- und Heilpraktikerausbildung zu absolvieren, ein Buch über das Thema Burnout zu schreiben und mich selbstständig zu machen, habe ich nun inzwischen viel darüber gelernt, wie es am besten gelingen kann, den inneren Schweinhund zu überwinden.

Seit November 2018 vermittle ich die wesentlichen Hintergründe dazu in einem 2-Tages-Seminar, das jeweils an einem Samstag/Sonntag oder Freitag/Samstag stattfindet. Eingeladen zu diesem Workshop sind all diejenigen, die tief in sich eine Stimme hören, die ihnen immer wieder und immer lauter zuraunt: „Entwickle dich! Mach endlich etwas anders! Verfolge deine Ziele! Es steckt mehr in dir!“ Selbstständige und Freiberufler dürfen sich ebenso angesprochen fühlen, wie Angestellte, Studenten oder Arbeitssuchende!

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen versichern: Diese Stimme wird nicht aufgeben, Sie vorwärts zu treiben. Und wenn Sie versuchen, sie mit Macht zu ignorieren, wird sie nur um so lauter werden…

Bis bald!

Ihr Friedhelm Sommerland

Selbstfürsorge und Psychohygiene

Wir leben in unruhigen Zeiten – und zwar seit mindestens 100.000 Jahren!

Tatsächlich drängt sich vielen von uns der Eindruck auf, dass alles in unserer Welt immer verrückter und schlimmer wird. In meinen Seminaren, in denen es oft auch um das Thema „Selbstfürsorge“ geht, bringen Teilnehmer nicht selten zum Ausdruck, dass ihnen das Thema „Angst“ zu schaffen macht. Das sind meist ganz persönliche Ängste, die ihnen im Alltag zu schaffen machen. Und wenn wir uns die beunruhigenden Nachrichten aus aller Welt anschauen, ist das ja auch nicht ganz unberechtigt. Aber ist es wirklich notwendig, diese schlechten Nachrichten fortlaufend zu konsumieren? Warum greifen Menschen andauernd zu ihrem Smartphone und checken die neuesten Nachrichten? Ein starkes Motiv, das uns Menschen antreibt, ist die Neugier. Dieses Motiv war auf unserer „Bio-Festplatte“ sozusagen vorinstalliert, als wir das Licht der Welt erblickten. Und das aus gutem Grunde: Eine gesunde Neugier ist notwendig, damit wir fortlaufend lernen und somit wichtige Informationen speichern, die wir benötigen, um unser Überleben zu sichern. Wenn wir nicht wissen, was sich in unserem Umfeld verändert, kann uns das zum Nachteil gereichen. Um das zu vermeiden, benötigen wir also möglichst viele Informationen. Das Problem besteht nun aber darin, dass wir in unserem Informationszeitalter gnadenlos mit völlig überflüssigen Information bombardiert werden. Welchen Nutzen hat es für uns, wenn wir erfahren, dass in China ein Zug entgleist ist oder in Florida ein Haus von eine Windböe umgeweht wurde? Die Kunst besteht heute also darin, die wichtigen Informationen, von den unwichtigen zu trennen. Ich nenne das „Psychohygiene“. Psychohygiene ist ein Teil des Themas „Selbstfürsorge“. Es bedeutet, dass wir uns auf der bewussten Ebene überlegen sollten, welche Informationen wir wirklich konsumieren wollen. Es gibt Informationen, die gute Gefühle in uns auslösen. Das führt zu einem Ausstoß entsprechender Glückshormone. Und es gibt Informationen, die das Gegenteil bewirken. Warum konsumieren wir „verdorbene Informationen“, wir essen doch auch keine verdorbene Nahrung?

Wir halten es selbst in der Hand!

Das ist es, was ich mit Psychohygiene meine: Wir sollten auf achtsame Weise in uns hinein hören und herausfinden, welche Informationen uns wirklich gut tun. Schnell wird sich herausstellen, dass es wenig Sinn hat, alle 30 Minuten im Radio die Nachrichten zu hören oder permanent den Live-Ticker zu verfolgen. Es geht nicht darum, sich von der Welt abzukapseln. Es genügt durchaus, einmal am Tag Nachrichten zu hören oder im Netz die neuesten Headlines zu checken. Und auch den einen oder anderen Krimi oder Horrorfilm darf man getrost weglassen. Denn all diese Bilder und Informationen, die wir dabei aufnehmen, tun in unserem Unterbewusstsein weiter ihr Werk. Nicht selten lösen sie (gleich oder später) Ängste oder sogar Angststörungen aus. Psychohygiene im Sinne von Selbstfürsorge wird in der Zukunft zu einem immer wichtigeren Thema werden. Das schöne ist, die Evolution hat uns das wichtigste Instrument, das wir benötigen, um Psychohygiene zu betreiben, direkt mitgeliefert: Unseren Verstand.

Fördert Alkohol Burnout?

Problembewältigung ist nicht immer einfach: Die Zurechtweisung vom Chef, der Streit mit dem Partner, der Kunde, der den Großauftrag widerrufen hat. Der emotionale Ärger, der durch solche alltäglichen Ereignisse entsteht, verleitet den einen oder anderen dazu, sich abends ein „Gläschen“ zu gönnen. Die sogenannte „euphorische Phase“ nach dem ersten Glas Wein oder Bier beschert uns ein wohliges Gefühl und die Welt wird ein wenig erträglicher und für eine gewisse Zeit sogar rosarot.
Natürlich glauben wir auch gern diesen (fragwürdigen wissenschaftlichen) Studien, in denen behauptet wird, dass Rotwein das Herzinfarktrisiko senken und das Leben verlängern würde. Aber niemand hinterfragt die Laborbedingungen oder die Auftraggeber dahinter.

Mir ist ein anderes Laborexperiment mit Laborratten zum Thema Alkohol in Erinnerung geblieben, von dem ich einmal im Radio hörte (die genaue Quelle ist mir leider nicht mehr in Erinnerung, ich freue mich über entsprechende Hinweise…). Diese Studie gab mir zu denken:

Die Forscher platzierten konzentrierten Alkohol in einem Käfig voller Ratten. Die Ratten rochen daran, zogen sich aber angewidert zurück. Nachdem sich sie sich lange vehement geweigert hatten, diese fremde und abartig riechende Substanz zu konsumieren, folgte der zweite Schritt des Experimentes: Man zwang die Ratten, Alkohol zu sich zu nehmen, indem man ihnen einige Tropfen auf die Zunge träufelte. Anschließend überließ man die Ratten wieder sich selbst, bot ihnen aber in ihrem Käfig weiterhin Alkohol an. Und was geschah? Die Ratten begannen fortan ganz von selbst, Alkohol zu konsumieren und zwar mit steigender Tendenz. Ganz offensichtlich mussten sie zunächst Bekannschaft mit der euphorisierenden Wirkung der Droge machen, um den vordergründig widerlichen Geschmack dieser giftigen Substanz ertragen und überwinden zu können. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass es durch den allerersten Alkoholkonsum zu einer sofortigen Umstrukturierung im Gehirn kommt, die dazu führt, dass die Ratten fortan den schlechten Geschmack der Droge ignorierten, um die berauschende Wirkung wieder und wieder erleben zu können.

Für den einen oder anderen, der sich nach einem langen, stressreichen Arbeitstag auf ein Gläschen Rotwein, Whisky oder den teuren Cognac freut, könnte das eine schmerzhafte Erkenntnis sein, denn es würde bedeuten, dass er/sie einer milliardenschweren Lüge auf den Leim gegangen ist.

Jeder soll nach seinen Wünschen glücklich werden. Ich werfe niemandem seine Schwächen vor. Und wer seine Gelüste ernsthaft im Griff hat und Alkohol wirklich nur mäßig konsumiert, wird wohl auch keinen ernsten Schaden davon tragen. Nach Informationen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) gelten als „risikoarme Alkoholmengen“: bis 24 g reinen Alkohols pro Tag bei Männern (etwa zwei kleine Flaschen Bier (0,66 l) oder zwei kleine Gläser Wein (0,25 l) und ungefähr die Hälfte davon für Frauen. Eine wöchentliche Alkoholabstinenz von mindestens zwei Tagen gilt als empfehlenswert.

Als Experte im Bereich Burnout und Burnout-Prävention möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass am Beginn dieses Erschöpfungssyndroms meist Stress, soziale Probleme und Isolation stehen. Werden diese Probleme mit Alkohol betäubt, steigt die Gefahr einer künftigen Abhängigkeit. Und fatalerweise werden die Symptome eines Burnouts durch den Kater- bzw. Hangover-Effekt am nächsten und den darauffolgenden Tagen verstärkt. Werden diese dann widerum mit Alkohol (oder anderen Drogen bekämpft) entsteht eine gefährliche Abwärtsspirale.

Wer aufhören möchte zu glauben, dass ihm ohne Alkohol etwas fehlen würde, dem empfehle ich das Buch „Endlich ohne Alkohol!: Der einfache Weg mit Allen Carrs Erfolgsmethode“ von Allen Carr.

Unternehmen ohne Hierarchie?

Hierarchien haben in der menschlichen Gesellschaft eine lange Tradition. Das Wort Hierarchie stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Heilige Ordnung“. Schon im römischen Reich und in der römisch-katholischen Kirche wusste man, dass sich Machtapparate durch hierarchische Strukturen festigen lassen. Gleichzeitig bestand und besteht ihr Vorteil darin, dass mit ihrer Hilfe an Personengruppen und an einzelne Personen zum Teil hochspezialisierte Aufgaben übertragen werden können und die korrekte Aufgabenerfüllung ohne Weiteres überprüft werden kann. Insofern verdanken wir der Idee der „Heiligen Ordnung“ ganz sicher einen Teil der rasanten technischen, wissenschaftlichen und zivilisatorischen Entwicklung unserer Welt. Doch bedeutet das auch, das wir den Sinn einer hierarchischen (bürokratischen) Ordnung deshalb niemals in Frage stellen dürfen?

In einer Umfrage zum Thema Arbeitszufriedenheit aus dem Jahre 2008 hat das IFAK-Institut Taunusstein herausgefunden, dass sich nur noch 12 Prozent der deutschen Angestellten als loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber betrachten. 70 Prozent der Befragten schätzten sich als gleichgültig und 15 Prozent sogar als sabotagebereit ein. Die Hintergründe hierfür werden immer wieder untersucht. Klar ist, dass Menschen in hierarchisch organisierten Unternehmen und Organisationen vor allem über ihr geringes Wirksamkeitserleben klagen. Sie haben den Eindruck, nichts bewirken zu können. Hinzu kommt, dass die bürokratische Kontrolle immer stärker zunimmt. In einer Hierarchie muss sich jede Führungskraft irgendwie gegenüber dem Linienvorgesetzten absichern, dass sie ihren (Kontroll-)Pflichten nachgekommen ist. Das hat zur Folge, dass sich die bürokratischen Strukturen aufblähen und sich der Einzelne in der jeweiligen Struktur als ohnmächtig und unwirksam betrachtet. Unzufriedenheit, Frustration bis hin zum Burnout sind bekannte Folgen.

Dass es auch anders geht, zeigt das brasilianische Unternehmen SEMCO, geführt durch Ricardo Semler. Semler hat bereits in den 1980-iger Jahren konstatiert: „Wenn man es sich genauer ansieht, muss man feststellen, dass das traditionelle System nicht funktioniert.“ Seine Schlussfolgerung, dass man seinen Mitarbeitern im Rahmen demokratischer Strukturen die Möglichkeit geben sollte, ihren Produktionsprozess selbst zu bestimmen, hat er seither in seinem Unternehmen radikal umgesetzt. Das Ergebnis dieser Innovation fasst er wie folgt zusammen: „So ziemlich jeder, den es wirklich interessiert hat, ist hergekommen, um zu sehen, ob es wahr ist. Und unsere Zahlen sind über jeden Zweifel erhaben.“ Tatsächlich ist das Unternehmen SEMCO überaus erfolgreich am Markt unterwegs und ein strahlendes Beispiel dafür, dass Organisationen nicht zwingend hierarchisch organisiert sein müssen, um erfolgreich zu sein (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Semco_System).
In meinen Seminaren zum Thema Burnout diskutiere ich mit den Teilnehmern immer wieder über die Ursachen der Entstehung von Burnout und Erschöpfung am Arbeitsplatz und berichte dann vom Semco-System. Als ich unlängst in einem Seminar einschränkend hinzufügte, dass es sicherlich Strukturen gäbe, in denen Hierarchien tatsächlich unvermeidlich wären, z.B. beim Militär, erklärte mir eine Teilnehmerin, dass sie andere Erfahrungen gemacht habe. Sie sei als Soldatin bei der Bundeswehr zweimal in Afghanistan gewesen. Bei ihrer ersten Ankunft stellte sie verwundert fest, dass die übliche Hierarchie und die damit verbundenen Dienstgrade dort keine Bedeutung hätten. Alle waren miteinander „per DU“, alle Aufgaben, wie zum Beispiel der Wach- oder der Reinigungsdienst würden von allen gemeinsam organisiert und vom Dienstgrad unabhängig und völlig gleichberechtigt durchgeführt.

Wenn das so stimmt, was ich freilich selbst nicht beurteilen kann, muss ich sagen, überrascht es mich nicht nur, sondern es stimmt mich auch zuversichtlich, dass sich unsere Arbeitswelt eines Tages vollständig zum Positiven verändern wird. Immerhin gibt es weltweit, auch in Deutschland, schon so einige Semco-Nachahmer, vor allem in der IT-Branche.

Heilpraktiker statt Arzt?

Nur jeder dritte psychisch Kranke erhält in Deutschland die Chance auf eine Therapie. Das berichtete Süddeutsche.de am 28.01.2014 und beruft sich hier auf den Präsidenten der Psychotherapeutenkammer (BPtK), Rainer Richter. „Psychisch kranke Frührentner werden praktisch abgeschrieben“, kritisierte er. Zuvor hatte die BPtK eine Studie in Berlin veröffentlicht, nach der in Deutschland immer häufiger abhängig Beschäftigte wegen psychischer Erkrankungen in Frührente gehen. Nahezu jede zweite neue Frührente würde heute psychisch verursacht (42 Prozent). Die Anzahl der Betroffenen stieg somit innerhalb von zehn Jahren um etwa 25.000 auf 75.000 im Jahr 2012. Die betroffenen Frauen und Männer sind dann im Durchschnitt erst 49 Jahre alt.
Dass diese rasante Zunahme psychischer Erkrankungen in erster Linie systemische und gesellschaftliche Ursachen hat und sicherlich noch weiter zunehmen wird, habe ich in meinem im Jahr 2009 erschienenen Buch „Sold out! der ausgebrannte Verkäufer“ bereits ausführlich untersucht.
Warum aber wird diesen in Not geratenen Menschen so wenig Hilfe zu Teil? Auch hier treffen wir wieder auf systemische Phänomene, die in diesem Fall vor allem das Gesundheitssystem in Deutschland betreffen. Seit Jahrzenten liefern sich Schulmediziner und Anbieter alternativer Heilmethoden, wie z.B. Heilpraktiker, Grabenkämpfe. Schulmedizinisch ausgebildete Ärzte werfen Heilpraktikern immer wieder vor, ungenügend ausgebildet und nicht wirksam zu sein. Heilpraktiker dagegen werfen der Ärzteschaft vor, zu sehr auf finanzielle Vorteile bedacht zu sein, zu schnell mit Medikamenten auf psychische Erkrankungen zu reagieren, statt geeignete Therapien einzuleiten und starke Lobbyarbeit zu betreiben. Wer aber hat Recht?
Tatsache ist, dass im deutschen Gesundheitssystem aktuell nur drei Verfahren für die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Psychotherapie zugelassen sind: die Verhaltenstherapie, die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Analytische Psychotherapie. Dabei haben sich in den letzten Jahrzehnten vielfältige neue und überaus erfolgreiche Therapieformen entwickelt, wie z.B. die Neuro-Linguistische Psychotherapie, das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) oder die Logotherapie u.v.a.m.
Obwohl sich deren Wirksamkeit und oft kürzere Behandlungsdauer in der Praxis weltweit millionenfach herausgestellt hat, weigern sich vor allem die gesetzlichen Krankenkassen, die Zulassungskriterien diesbezüglich zu verändern. Das Ergebnis ist, dass sich viele Schulmediziner diesen neuen Entwicklungen verschließen oder entsprechende Leistungen nur auf privatärztlicher Basis anbieten. Ganz unschuldig dürften die Ärzte selbst auch nicht sein, denn für eine Kurzzeittherapie 25 Stunden an Leistung abrechnen zu können, hat für das eigene Portemonai schon eine Bedeutung. Mit Methoden wie EMDR in deutlich kürzerer Zeit zum Erfolg zu gelangen, könnte finanzielle Einbußen bedeuten.
Und so gehen sie weiter, die Grabenkämpfe. Und die Last trägt zum Schluß der Patient. Er ist das schwächste Glied in der Kette. Dabei wäre es relativ einfach, einen gemeinsamen Weg zu finden. Am Beispiel der „Osteopathie“ lässt sich erkennen, wie eine Lösung aussehen könnte. Viele Patienten bestätigten, nach dem sie die Kosten für den Osteopathen zunächst selbst übernehmen mussten, die Wirksamkeit dieser Behandlungmethode. Und siehe da: Viele Krankenkassen haben umgedacht und übernehmen inzwischen die Kosten für derartige Leistungen, im Schnitt bis zu 400,00 Euro im Jahr mit einem Selbstbehalt bis zu 20%.
Warum ist ein solches Vorgehen im Hinblick auf psychische Erkrankungen nicht machbar? Es gibt in Deutschland viele sehr gut ausgebildete Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie, die mit alternativen Heilmethoden ihren Patienten schon jetzt sehr erfolgreich helfen. Die Ärzteschaft würde dabei nicht verlieren, denn wenn ein Betroffener heute teilweise bis zu einem Jahr auf einen Therapieplatz warten muss, könnte in diese Lücke der Heilpraktiker springen und so zumindest die erste Not des Erkrankten auffangen, ohne dass deshalb dem niedergelassenen Arzt ein finanzieller Nachteil entstünde. Die zunächst höheren Kosten würden ganz sicher durch die geringeren Frühverrentungen wieder ausgeglichen werden.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft bald darauf besinnen, dass es der Mensch ist, der zählt und nicht das Geld.

Deutschlands Beste Arbeitgeber

Immer mehr Menschen suchen ihr (berufliches) Heil in der Selbstständigkeit. Das ist auch gut so, denn wer abhängig, also „angestellt“ tätig ist, muss sich einer leider all zu oft menschenfeindlichen Firmenphilosophie unterwerfen, bei der es fast immer gnadenlos um Unternehmensprofite geht. Allerdings spürt der frisch gebackene Selbstständige sehr bald, dass auch er selbst alles tun muss, um seine Ertragssituation zu verbessern, denn Gewerbemiete, Krankenkasse und Rentenbeiträge müssen bezahlt werden. Ohne Gewinne hat ein Unternehmen keine Chance zu überleben. Wem die Selbstständigkeit also zu gefährlich ist, weil zu risikoreich, der hatte bisher nur die Chance sich dem Diktat des nächstbesten Unternehmens zu unterwerfen und stillschweigend alle Demütigungen und Schwachsinnigkeiten zu ertragen, die ein hierarchisch (oder monarchisch) organisiertes Unternehmen tagtäglich produziert. Wer aber bei der Wahl des Arbeitgebers Vorsicht walten lassen will, weil er von moderner Sklaverei nichts hält, hat es ziemlich schwer, unter den schwarzen Schafen ein weißes zu finden. Ein wenig behilflich könnte dabei das „Great Place to Work Institut Deutschland“ sein. Es hat bereits im April 2013 zum elften Mal „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ gekürt. Bei der Preisverleihung für das Jahr 2013 in Berlin wurden insgesamt 100 große, mittlere und kleinere Unternehmen aus allen Branchen und Regionen bewertet. Darunter finden sich auch Unternehmen wie die „Lands‘ End GmbH“ oder der „Schindlerhof Klaus Kobjoll GmbH“, von denen seit vielen Jahren bekannt ist, dass hier eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur gepflegt wird. Natürlich gibt es keine absolute Sicherheit, dass sich unter die 100 gekürten Unternehmen keine schwarzen Schafe geschmuggelt haben. Doch wer gerade auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz ist, sollte diese Liste unbedingt genauer unter die Lupe nehmen. Näheres finden Sie hier.

Soeben erschienen, soeben eingetroffen…

..der Stressreport 2012 (Stressreport Deutschland 2012, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Januar 2013):

Da ist er wieder, der Stressreport 2012! Der zweite nach 2006. Und siehe da, welche Überraschung: Arbeit wird immer anstrengender! Aber nicht körperlich, sondern psychisch! Die Zahlen für psychische Erkrankungen explodieren regelrecht. Das alarmiert die Verfasser bzw. deren Auftraggeber des Stressreportes natürlich! Oh Schreck! Ausbeutung macht krank! Wer hätte das gedacht? Haben wir nicht alle gedacht, das es unserer Gesundheit dienen würde, wenn wir uns 8 und mehr Stunden täglich von einem missgelaunten Chef oder Chefin zu einer sinnentleerten Tätigkeit knechten lassen? Der schnöde Mammon macht es möglich. Schließlich müssen wir alle unsere Hypothek zurückzahlen und wollen Urlaub im Süden machen. Und ein neuer Flachbildschirm wäre ja auch nicht schlecht. Da muss man eben die Augen schließen, wenn man ganz zufällig mitbekommt, wie der Chef durch seine Unfähigkeit seinen Aktionären einen Millionenschaden zufügt.

Und so werden wir zum „Klappe halten“ erzogen und „peu á peu“ in den bürokratischen Mühlen des Verwaltungsbetriebes zerrieben, schleppen uns von Wochenende zu Wochenende und brennen schließlich aus, weil wir uns einbilden, nichts an all dem ändern zu können und alles runter schlucken zu müssen.

Das ist ebenso richtig wie falsch. Denn: Natürlich kann der Einzelne auf den ersten Blick nicht all zu viel ausrichten, erst recht nicht eingefahrene Verwaltungs- und/oder Unternehmensstrukturen aus den Angeln heben. Allerdings gibt es die „Trotzmacht des Geistes“, wie es der berühmte österreichische Psychologe Viktor E. Frankl einst nannte. „Wir müssen uns von uns selbst nicht alles gefallen lassen!“ war seine bahnbrechende Erkenntnis. Darum: Versuchen Sie es doch einmal mit „zivilem Ungehorsam“ und kämpfen Sie gegen verkrustete Strukturen an, die unsere Demokratie gefährden! Vielleicht finden Sie ja ihren Spaß daran?